Bedeutet, einen vorgegebenen Rhythmus zu erfassen und motorisch umzusetzen.
Rhythmus bedeutet Gleichmaß. Im Rahmen der Bewegungserziehung beschreibt die Rhythmusfähigkeit die Fähigkeit, Bewegungen in einer gleichmäßig gegliederten zeitlichen Abfolge auszuführen, die Fähigkeit, einen äußeren Rhythmus zu übernehmen bzw. einen Bewegungsablauf in einem individuell verinnerlichten Rhythmus zu gestalten.

Der Rhythmusfähigkeit kommt vor allem bei zyklischen Bewegungen eine große Bedeutung zu (Laufrhythmus). Aber auch azyklische Bewegungen erfolgen nach einem eigenen Rhythmus.

Die Schulung der Rhythmusfähigkeit kann sowohl durch Musik und durch den Einsatz akustischer Signale (Klatschen, Trommeln, Hop-Hep, etc.) erfolgen. Aber auch durch die Vorgabe optischer Signale (Hütchen, Sprungseil, etc.) oder räumlicher Anordnungen (Reifenbahn, Hürdenlauf). Die Anpassung an einen Partner- oder Gruppenrhythmus in synchronisierten Bewegungen stellt eine weitere Variante der Rhythmusschulung dar.

Beispiele aus dem Alltag

• Franziska und Maria planen für die Hochzeit ihrer besten Freundin eine Tanzeinlage – das könnte sich schwierig gestalten, denn Michael, Stefan und Robert haben absolut kein Rhythmusgefühl.
• Die neugeborene Emma lässt sich mit dem Atemrhythmus ihrer Mutter wunderbar beruhigen.
• Der noch nicht einmal 3-jährige Lukas ist zwar noch nicht textsicher, er erkennt aber bereits über 20 Lieder an der Melodie und am Rhythmus.

Beispiele aus dem Sport

• Im Tennis: Der Schlagrhythmus im Tennis ist einerseits definiert durch Ausholbewegung, Treffen des Balles und Ausschwingen, andererseits durch die zeitliche Abstimmung der Schläge und die Schlagfrequenz. „Die Qualität einer Bewegung wächst immer mit dem Erfassen und dem „Umsetzenkönnens“ des Rhythmus einer Bewegung. Ein guter Bewegungsrhythmus unterstützt eine größere Bewegungssicherheit.“ (vgl. Kosel; 1992, S.45).
• Aus dem Skifahren: Ein Lauf mit Marcel Hirscher – Mein persönliches Empfinden wenn Marcel Hirscher einen Lauf richtig gut erwischt: Vom ersten bis zum letzten Tor passt jeder Schwungansatz, jeder Druckpunkt, die Linienwahl. Seine Bewegungen schauen aus wie ein einziger Fluss. Perfekte Harmonie zwischen Athleten und seinem Material. Eine Augenweide. Beim Siegerinterview stellt ihm Rainer Pariasek dann wieder eine wohldurchdachte Frage: „Marcel, wie schaffen sie das jedes Mal wieder?“ Worauf Marcel erwidert: „Keine Ahnung! I hob afoch vom erstn Schwung weg mein Rhythmus gfundn!“
• Im Fußball: Ich kann Schritte und Kräfte beim Führen des Balles besser einteilen, werde ökonomischer und bleibe länger frisch.